Essenz Wir leben nicht in der Welt als einer sichtbaren Einheit, sondern als in einer Hörbaren, in einem Echo gebenden Raum. Und alles, was uns wirklich auf anderes vermittelt, ist das Echo, das wir zurückerhalten. Wir schreien vor Verzweiflung oder aus Angst oder in Freude etc. und erwarten das Echo. Und das Echo erst ist das, was uns in der Welt orientiert. Und das ist Metaphysik. Quelle Dimensionen des Hörens – Abschnitt in: SWR2 Radiobeitrag · Erschienen: 15.09.2020, 23:03 Uhr · Sender: SWR2 · Sendung: SWR2 MusikGlobal · Dauer: 57 min 1 × markiert
Essenz Im Kunst-, aber zunehmend auch im Wissenschaftsbereich geht das Vertrauen in die Arbeit der Institutionen verloren; zu weitgehend ist die gedankliche Erschließung und Bewertung von Karriere- und Marktchancen korrumpiert. Der Opportunismus der Katalogschreiber hat die Begriffsarbeit ins Belieben und Meinen absinken lassen. Bekenntnisse treten an die Stelle von Erkenntnissen, man erträgt nicht mehr von Künstlern und Wissenschaftlern die Zumutung und Anstrengung des Denkens, sondern besteht auf dem demokratischen Recht der Verständnislosigkeit zugunsten der unterhaltsamen Kommunikation. Quelle Bewirtschaftung des Himmels mit dem ganz irdischen Hirn. Der Metaphysiker Weibel als Gedankenseher – Abschnitt in: Verleihung des Lovis Corinth-Preises an Peter Weibel Action Teaching · Termin: 02.10.2020, 18:00 Uhr · Veranstaltungsort: Regensburg, Deutschland · Veranstalter: Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg · Veranstaltungsort: Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg 1 × markiert
Essenz Denken heißt Danken und die Begründung des Danks entfaltet das Denken. Quelle Georg Wilhelm Friedrich Hegel zum Geburtstag – Abschnitt in: Dienen – Danken – Denken Online 1 × markiert
Essenz Die Reflexe des Organisums als Antwort auf von außen kommende Reize, sind also nur eine, und zwar zweitrangige Leistung. Die erstrangige Leistung des Zentralnervensystems als Impulsgeber für artspezifische Handlungsbereitschaft hat zur Klärung des klassischen Konflikts zwischen der Auffassung einer mechanistischen Einbindung des Organismus in die Umwelt im Reiz-Reaktions-Spiel und der vitalistischen Auffassung von dem nicht-kausal erklärbaren Funktionieren des organismischen Außenbezugs geführt. Das Zentralnervensystem des Organismus produziert artspezifische Handlungsbereitschaft, die sich als ein unbestimmtes, suchendes Erwarten des Organismus ausdrückt; die suchende Erwartung gilt solchen Reizfigurationen der Umwelt, die auf die unbestimmte Handlungsbereitschaft als Auslöser zum bestimmten Handeln wirken. Das unbestimmt suchende Erwarten wird als Appetenzverhalten (in der Verhaltensforschung) oder als Aufmerksamkeitszuwendung (in der Lebensphilosophie) bezeichnet. Appetenz und Auslöserreize müssen also zusammengesehen werden, d.h. aktive Zuwendung zur Außenwelt und passive Aufnahme der Außenwelt stellen eine Einheit dar. Diese Einheit definiert sowohl instinkt- wie kulturell gesteuertes Verhalten, d.h. instinkt- wie kulturell gesteuerte Selektionsfähigkeit. Lernen wird so definierbar als Erwerb von Unterscheidungsfähigkeit zwischen den in der natürlichen und sozial-kulturellen Umwelt angebotenen Wahrnehmungs- und Handlungsmustern. Quelle Vom Sinn der Sinnlichkeit – Abschnitt in: Ästhetik als Vermittlung Buch · Erschienen: 1977 · Autor: Brock, Bazon · Herausgeber: Fohrbeck, Karla ThemenÄsthetik 1 × markiert
Essenz Die Entwicklung der einzelnen Organismen kann man als eine evolutionäre Entfaltung jener Fähigkeit bezeichnen, in immer differenzierterer Form Außen- und Selbstbezug aufzubauen, was vor allem heißt, sich der sinnlichen Wahrnehmung anderer Organismen immer spezifischer und immer auffallender anzubieten. Von dem Herausbilden immer farbigerer Erscheinungen von Körperoberflächen bzw. der olfaktorischen und akustischen Signaldifferenzierung hängt die Integration der Organismen in ihre Lebensgemeinschaften sowie die eigene Fähigkeit zur selektiven Zuwendung auf die Umwelt ab. Diese Fähigkeit zur Unterscheidung läßt sich als Fähigkeit zur Erkenntnis definieren, so daß sinnvollerweise von sinnlich gebundener Erkenntnis gesprochen werden kann, ja gesprochen werden muß, wann immer von Erkenntnis gesprochen wird. Quelle Vom Sinn der Sinnlichkeit – Abschnitt in: Ästhetik als Vermittlung Buch · Erschienen: 1977 · Autor: Brock, Bazon · Herausgeber: Fohrbeck, Karla ThemenÄsthetik 1 × markiert
Essenz Die für den Menschen wahrscheinlich bedeutendste Form des Zusammenwirkens unserer spezifischen, neurophysiologischen Potentiale liegt in der Entwicklung unserer Sprachlichkeit – das gilt sowohl für die Leistungen des individuellen Bewußtseins wie für die Vermittlung zwischen den einzelnen Individuen. Quelle Strategien der Ästhetik – Abschnitt in: Der Barbar als Kulturheld Buch · Erschienen: 01.01.2002 · Autor: Brock, Bazon · Herausgeber: Zika, Anna ThemenÄsthetik 1 × markiert
Essenz Die uns zugängliche Welt ist die Realität des Anschauens. Anschauen ist aber nichts Passives. Die Anschauung realisiert sich im Gehirn. Eine Ästhetik, die verstehen will, was und wie wir sehen, das heißt, wie wir uns in unsere Welt finden, muß damit eine neuronale Ästhetik sein. Eine neuronale Ästhetik kann nun das Nervengewebe nicht einfach als Übersetzungsmaschinerie betrachten, in der ein komplex strukturiertes Außen in den hirneigenen Sprachcode der neuronalen Physiologie transformiert wird. Quelle II. Neuronale Ästhetik – Abschnitt in: ZYMA ART TODAY Magazin · Erschienen: 1994 · Herausgeber: Bühler, Dietrich | Koegi, Anita ThemenÄsthetik 2 × markiert
Essenz Objekte als Vergegenständlichungen abstrakter Aussagen, also ästhetische Objekte, erhalten ihre unabweisbare Bedeutung aus der Tatsache, daß Menschen für jede Form ihres Außenweltbezuges – also auch für jede Form der Kommunikation mit anderen Menschen und sich selber – darauf angewiesen sind, in der Objektwelt Äquivalente für das zu schaffen, worüber sie kommunizieren wollen bzw. was sie voraussetzen müssen, damit sie überhaupt zu sich und anderen eine sinnvolle Beziehung aufnehmen können. Quelle Ästhetik als Vermittlung – Abschnitt in: Ästhetik als Vermittlung Buch · Erschienen: 1977 · Autor: Brock, Bazon · Herausgeber: Fohrbeck, Karla ThemenÄsthetik 1 × markiert
Essenz Die klassischen Ästhetiken sind heute nicht mehr funktionstüchtig, wenn man sie so versteht, als verlagerten sie über Stilschöpfung das Weltbild tatsächlich in die einheitliche Gestaltung aller Objekte. Der letzte Ausläufer solcher Klassik war das Bauhaus, das heute gerade deshalb so radikal kritisiert wird, obwohl seine ganzheitlichen Gestaltungskonzeptionen den vereinzelten Gestaltungsprinzipien heutiger Umweltgestaltung weit überlegen zu sein scheinen. Quelle Ästhetik als Vermittlung – Abschnitt in: Ästhetik als Vermittlung Buch · Erschienen: 1977 · Autor: Brock, Bazon · Herausgeber: Fohrbeck, Karla ThemenÄsthetik 1 × markiert
Essenz Ästhetik ist keine eigenständige wissenschaftliche Fachdisziplin, sondern Praxis der Vermittlung oder Praxis der Aneignung. Freilich gibt es immer noch Ästhetiken, wie heute die Informationsästhetik, die einen fachwissenschaftlichen Anspruch erheben und auch erheben können, wodurch sie aber im BAUMGARTENschen Sinne unbrauchbar werden für denjenigen, der alltäglich, d.h. außerhalb bloßen Theorievollzugs zu urteilen gezwungen ist. Quelle Ästhetik als Vermittlung – Abschnitt in: Ästhetik als Vermittlung Buch · Erschienen: 1977 · Autor: Brock, Bazon · Herausgeber: Fohrbeck, Karla ThemenÄsthetik 1 × markiert