Solche Vermittlung kann auch ungegenständlich sein, etwa als Form der Aneignung, die von den nicht bewußten Wahrnehmungsformen unseres Körpers ausgeht. Eine dieser Wahrnehmungsformen unseres Körpers besteht im Gebrauch der Haut als Sinnesorgan. Die Abbildung (P) erweckt die sinnliche Wahrnehmung auf der Körperoberfläche des Betrachters, indem er sieht, wie sich der demonstrierenden Figur Daunen an den nackten Leib schmiegen. Geht der Betrachter durch den Appell seiner sinnlichen Körperwahrnehmung auf das Vermittlungsangebot des Geschäfts ein und erwirbt eine Daunendecke, dann kann er, wann immer er diese Daunendecke benutzt, diese seinem Körper als wünschenswert erscheinende Wahrnehmung mehr oder weniger umstandslos wiederholen. Diese Form der Vermittlung von unterschiedlichen Befindlichkeiten des Drinnen und Draußen widerspricht nicht der allgemein geltenden Voraussetzung, daß soziale Korrespondenz unabdingbar ist für die Vermittlung, denn in solchen Beispielen entwickelt der Betrachter und Benutzer der Ware eine Art sozialer Korrespondenz zu sich selber, die man als Autokommunikation bezeichnen könnte.
Quelle
Das Leben im Schaufenster – Abschnitt in:
Ästhetik als Vermittlung
Buch · Erschienen: 1976 · Autor: Brock, Bazon · Herausgeber: Fohrbeck, Karla
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Marina Sawall
06.06.2011
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