Eine Essenz

Das Museum kann als ein Kernmodell der Einheit von Discours und Parcours betrachtet werden. Denn im Museum wird sowohl der diskursive Zusammenhang durch das räumliche Nacheinander des Abschreitens, also durch den Parcours, gestiftet, als auch das Verhältnis des Aussagenden zu anderen Menschen, die ihrerseits den gleichen Problemen ausgesetzt sind, demonstrativ wiedergegeben. Die Wirkung dieses Reflexionsprinzip lässt sich auch sehr gut anhand des folgenden Beispiels nachvollziehen: Im Jahr 1711 wird der Spectator als eine Zeitschrift der Beobachtung erster Ordnung gegründet, in welcher das Verhältnis des Menschen zur Welt als das eines Zuschauers dargestellt wird. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts erschien jedoch als Medium der Beobachtung zweiter Ordnung eine Zeitschrift namens Observer, gewissermaßen ein Beobachter des Zuschauers. So beginnt die große moderne Aufklärungswelle als eine Bewegung des Parallellaufs von Discours und Parcours, in welcher die Individuen selbst die Vermittlerrolle zwischen den großen beherrschenden Themen und dem übernehmen, was in der Bewegungsdynamik eines Individuums bedeutsam wird.
Quelle

Designing Public: Über die Parallelisierung von Discours und Parcours – Abschnitt in:

Vortrag / Rede

Gesellschaftliche Konflikte – Privatisierung des Öffentlichen

Vortrag / Rede · Termin: 19.01.2007 · Veranstalter: Konferenz „Designing Public“

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