Eine Essenz

Statt dessen verhält es sich im Ästhetischen so, dass man bei der Bestimmung eines Phänomens die prinzipiell unaufhebbare Differenz zwischen cognitio, imaginatio und repraesentation zu spezifizieren hat. Dazu sind die erzielten Zuordnungen zu unterscheiden, die zwischen Denkbarkeit, cognitio, und Darstellbarkeit vermitteln. Verhalten sie sich in einer Entsprechung zueinander, dann hat man sich mit einer Tautologie beschäftigt. Kombiniert man die Vorstellbarkeit mit der Darstellbarkeit, dann hat man ein Phantasma vor sich. Verbindet man die Kognition, also das Denkbare, mit dem Vorstellbaren, jedoch ohne repraesentatio, dann verbleibt das Ganze in der Sphäre des Intra und kann überhaupt nicht kommuniziert werden und entzieht sich jedweder Erörterung. Diese Überlegungen bedeuten für die Sphäre der Kommunikation, von einer fortlaufenden Verschiebung der Relationen von cognitio, imaginatio und repraesentatio auszugehen, so dass ein Zwang zur Differenzbildung entsteht, den Kleist so treffend als „die allmähliche Verfertigen der Gedanken beim Reden“ bezeichnet hat. Die ästhetische Differenz erzwingt sich als Wandlung der cognitio oder der imaginatio bei repraesentatio.

Hat diese Textstelle markiert:

Bitte melden Sie sich an, um Essenzen zu markieren oder zu bearbeiten.